Schwimmungen:
Wie Sie Positionsfehler bei der Prüfung
von Steckverbindern ausgleichen

Gerade in der Prüfung elektronischer Geräte treten häufig unvermeidliche Positionierungstoleranzen auf. Besonders Board-to-Board (B2B)- und zahlreiche Automotive-Steckverbinder weisen nach dem Lötprozess auf der Leiterplatte deutliche Positions- und Winkelabweichungen auf. Hier kommen geeignete Schwimmungen zum Einsatz, die diese Ungenauigkeiten ausgleichen und eine zuverlässige, wiederholgenaue Kontaktierung sicherstellen.

Zuverlässiger Toleranzausgleich bei der Steckverbinderprüfung

Um Prüfabläufe effizienter zu gestalten, lassen sich Schwimmungen direkt in Prüfstecker integrieren. Diese integrierten Lösungen unterscheiden sich je nach Anwendungsfall hinsichtlich Konstruktion, Federkraft und Bewegungsumfang.

Für viele Prüfmittel sind unterschiedliche Schwimmungen verfügbar, die jeweils spezifische Positions- und Winkelfehler (z. B. ±2,5°) ausgleichen können. Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, geben wir zu jedem Produkt eine klare Empfehlung ab, die exakt auf die Anforderungen von Steckverbinder und Prüfanwendung abgestimmt ist. Unsere Experten analysieren die Kombination aus Prüfling und Kontaktierlösung und legen die optimale Federkraft fest. So stellen wir sicher, dass jedes Bauteil prozesssicher geprüft wird.

Praxisbeispiel: Prozesssichere Kontaktierung von Automotive-Steckverbindern

Ein konkretes Beispiel für den Einsatz von Schwimmungen sind Automotive-Steckverbinder wie der Molex HSAutoLink™ II. Diese Steckverbinder sind speziell für Hochgeschwindigkeits-Datenübertragungen in modernen Fahrzeugnetzen – etwa in Infotainment- oder Fahrerassistenzsystemen – entwickelt worden. Sie sind in versiegelter und unversiegelter Ausführung mit sechs oder zwölf Kontakten erhältlich und unterstützen Automotive-Ethernet, USB sowie weitere digitale Protokolle.

Gerade diese Steckverbinder weisen nach dem Auflöten auf Leiterplatten häufig merkliche Positions- und Winkelabweichungen auf. Um trotzdem automatisiert, zuverlässig und wiederholgenau testen zu können, sind Schwimmungen unverzichtbar.

Ein typischer Prüfaufbau mit integrierter Schwimmung:

  • Zur Vorzentrierung nutzt der Prüfstecker die Phase am Kontaktkopf (in der Regel aus weißem Kunststoff gefertigt), welche sich am Plastikgehäuse des Steckverbinders orientiert.
  • Dank der optional erhältlichen Federelemente richtet sich der Prüfstecker anschließend ideal zum Prüfling aus.
  • Dadurch lassen sich Positionsabweichungen von bis zu ±0,7 mm sowie Winkeltoleranzen von ±2 Grad sicher kompensieren.
  • Zugleich sorgen die exakt abgestimmten Federn – in diesem Fall mit zweimal 13 N Federkraft pro Seite – für eine sichere, wiederholgenaue Kontaktkraft, die optimal auf den Prüfling abgestimmt ist. 

Mehrstufige Schwimmung für B2B-Verbinder

Auch bei Board-to-Board-Steckverbindern stellen Positions- und Winkelfehler eine Herausforderung für die automatisierte Prüfung dar. Daher bieten wir speziell für B2B-Verbinder der ersten und zweiten Generation entwickelte Kontaktstifte (z. B. HFS-511 und HFS-556) mit mehrstufiger Schwimmung an:

  • Stufe 1 – Grobe Ausrichtung: Der Kontaktstift orientiert sich zunächst an der äußeren Kontur des B2B-Verbinders.
  • Stufe 2 – Feinjustierung: Beim weiteren Zufahren werden eventuelle Winkel- und Rotationsfehler präzise ausgeglichen.
  • Stufe 3 – Sichere Kontaktierung: Im Arbeitshub sorgen elastische Innenleiter und ein gefederter Außenkörper für optimale Kontaktkraft, ohne die empfindlichen Kontakte des Prüflings zu beschädigen. 

Sie haben Fragen oder sind unsicher, welche Schwimmung optimal zu Ihren Prüfanforderungen passt?

Unser Customer Service ist jederzeit für Sie da. Nutzen Sie den nachfolgenden Anfragebutton oder greifen Sie einfach zum Telefon:
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